Dazu haben deutsche Datenspezialisten des internationalen Data-Analytics-Unternehmens im Rahmen ihres Projektes „Paradise found“ Datenbestände zu rund 150.000 Orten aus 193 Ländern weltweit mittels Analysesoftware auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) automatisiert auswerten lassen.
Im Normalfall ist es bei Städterankings üblich, vorab zum einen die zu bewertenden Städte auszuwählen und zum anderen die Kriterien zu definieren, wonach einzelne Städte als lebenswert zu beurteilen wären. Das SAS-Team um den Business-Analytics-Experten Andreas Becks hingegen hat den umgekehrten Weg beschritten.
Sie haben die Software selbstständig Kriterien entwickeln lassen, die als Indikatoren taugen, um besonders lebens- und besuchenswerte Orte rund um den Globus zu identifizieren. Erstaunliches Ergebnis der rechnergestützten Suche nach dem digitalen Paradies: An der Spitze steht keiner der üblichen Verdächtigen. Weder die österreichische Hauptstadt Wien – erst im März wieder von einer Unternehmensberatung zur lebenswertesten Stadt weltweit gekürt – noch Vancouver oder Melbourne, Helsinki, Genf oder München, die sonst regelmäßig auf den Bestenlisten der Rankings landen.
Die besten Orte der Welt - laut künstlicher Intelligenz
Platz 1
Platz 2
Platz 3
Platz 4
Platz 5
Platz 6
Platz 7
Folgt man der Analyse der SAS-Software, ist der „best place to be“ der Stadtteil West Perth der australischen Westküstenmetropole Perth. Basierend auf Kategorien wie Kultur, Shopping, Sicherheit oder Infrastruktur bietet West Perth den optimalen Mix an lebenswerten Eigenschaften.
Dazu gehört zum Beispiel der kostenlose Nahverkehr, die Größe der Grünflächen pro Bewohner (so groß wie fünf Tennisplätze) oder auch die Tatsache, dass dort die meisten Self-Made-Millionäre pro Einwohner leben.
Um Kriterien wie diese überhaupt zu finden und auswerten zu können, haben Becks und sein Team die selbstlernenden Programme mit etwa fünf Millionen Einzelinformationen über rund 150.000 Orte aus mehr als 1120 Datenquellen gefüttert. Dann haben sie die Algorithmen nach statistischen Mustern suchen lassen, die Gemeinsamkeiten zwischen positiven Bewertungen der einzelnen Städte erkennen lassen. Mit den dabei genutzten Programmen zum sogenannten „maschinellen Lernen“ durchforstet SAS ansonsten unternehmensrelevante Datenbestände im Auftrag von Firmenkunden nach geschäftskritischen Informationen.
Im Fall der Suche nach dem digitalen Paradies, beziehungsweise dem Ort, den die Maschine als für uns Menschen optimal geeignet identifiziert, flossen in den Datenpool unter anderem Informationen zu Wetter, Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung, Umweltbelastung, Nahverkehrsangebot, Grünflächen aber auch die Preise für Lebensmittel, die Länge der Fußgängerwege, die Zahl der Bäume oder die Breite der Bürgersteige mit ein. Daneben fütterte Becks Truppe die Software mit Kommentaren aus sozialen Netzwerken, Online-Reiseportalen und bereits veröffentlichten Rankings – und ließ die künstliche Intelligenz auf die Datenflut los.
Am Ende identifizierte die Software insgesamt 69 Kriterien für die Attraktivität und legte sie als Bewertungskriterien an die zu testenden Städte an. „Entscheidend für uns war die absolute Unvoreingenommenheit beim Projekt“, sagt SAS-Spezialist Becks. „Und die Idee, dass die Software ohne beeinflussende Vorgaben von uns Menschen oftmals ganz neue Bewertungskriterien entdeckt, die vorher vielleicht niemand erkannt oder für wichtig genug erachtet hätte.“
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Einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit des Maschinenrankings erhebt der Datenspezialist natürlich trotzdem nicht. Weder West Perth, noch einen der nachplatzierten Orte – Feijenoord bei Rotterdam, New York City, Sandy Bay in Australien, Hebden Bridge in Großbritannien, die Schweizer Metropole Zürich, oder den Ort Woodinville im US-Bundesstaat Washington – muss nun jeder zum persönlichen Favoriten küren, sagt Becks. „Aber streng analytisch betrachtet ist West Perth eben der beste Ort der Welt.“
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